Sonntag, 12. August 2001Der Nieselregen draußen ist Rechtfertigung genug, mal auszuschlafen. Danach wird zum letzten Mal ausgiebig im XandoCosi am Broadway um die Ecke gefrühstückt. Ein letztes Photo aus dem Fenster, und mit gepackten Koffern warte ich ab zwölf bei Ella an der Rezeption auf meinen Shuttlebus nach Newark. Ella will wissen, was ich in meiner Woche New York alles gesehen habe. Vom Shakespeare Festival, auf das die Sprache unweigerlich auch kommt, hat sie noch nicht gehört, allerdings kennt sie alle Vornamen von Tschechow, und ich bin mir nicht mehr sicher, ob sie nun Spanierin oder doch Russin ist. Sie möchte nach dem Erwerb der amerikanischen Staatsbürgerschaft in naher Zukunft für vier Monate durch Europa reisen. "How is Germany?" - "Different..." - "Yes, you know, I was told that Germans are, like, not so friendly. So you're an exception." - "Why, thank you." Mein Koffer ist laut Flughafenwaage 7 Kilo schwerer als bei meiner Ankunft.
Davon gehen allein 2 Kilo auf das Konto der Sonntagsausgabe der New York
Times, ein armdickes Monstrum. 200 Gramm mehr würden Übergepäck
bedeuten. Die Warterei bis 17.00 Uhr kommt mir kurz vor und der Rückflug
ist es tatsächlich. 6 Stunden und 35 Minuten später landen wir
nach einem imposanten Sonnenaufgang über den Wolken; Ortszeit 6.10
Uhr. Das wird ein langer Tag, denn für ein Schläfchen hat der
Flug mit mehreren Mahlzeiten und dem Bordfilm (Crocodile Dundee in L.A.
in geschnittener Fassung) nicht gereicht. Ich halte mich mit Wäschewaschen
und Chatten wach. Zum Glück noch eine Woche Urlaub zur Gewöhnung
an das ungleich langweiligere Zuhause. Wehmut.
Ich will da wieder hin!
© 2001-2006 , Alle
Rechte vorbehalten.
|