Es ist warm. Mein Frühstück aus einem Bagel (ursprünglich jüdisches Hefegebäck in Ringform) mit Schinken, Käse und Ei, einem Kaffee und viel Poland Spring Water schleppe ich in der braunen Papiertüte bis zu den Bänken vor dem American Museum of Natural History. Hier ist vor acht noch nicht viel los. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite am Central Park werden langsam die Penner wach, viele Taxis und schwarze Lincoln Town Cars sind unterwegs. Erstaunlich viele Jogger ziehen ihre Bahnen und ölen dabei weniger als ich, dem das Hemd nach 500 Metern Fußmarsch schon wieder am Leibe klebt. Kurz vor acht bin ich zurück vor meinem Hotel und habe die Gelegenheit, lauter gutaussehende Leute aus dem benachbarten Fitnessstudio kommen zu sehen. Haben alle übergewichtigen Amerikaner heute Ausgehverbot? Jutze und AvE sind fast pünktlich und nachdem AvE sich mit einem Kaffee "to go" bewaffnet hat, machen wir uns auf in Richtung U-Bahn. Auf dem Weg zur Station Broadway/72nd West, stelle ich bei der Citibank fest, daß Abhebungen völlig unproblematisch mit der EC-Karte möglich sind. Wer in Deutschland am Citibank-Automaten nichts bezahlt, tut das auch hier nicht. Wie praktisch. World Trade Center![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Wall Street, New York Stock Exchange, Battery ParkWieder festen Boden unter den Füßen marschieren wir unter Jutzes fast untrüglicher Führung zur New York Stock Exchange und besorgen uns Tickets für die nächste kostenlose Führung. Auf der Straße werden gerade die Spuren einer Party der Firma Enterasys Networks beseitigt, die hier heute ihre Zulassung zum Börsenhandel gefeiert hat.Die Wartezeit verbringen wir bei einem leckeren Salat in den angenehm gekühlten Räumen eines Yuppi-Imbiß. Zurück vor der NYSE heißt es Schlangestehen. Die pralle Sonne und das chefige Gehabe der Security ("Build a dobble line...") stellen unsere Geduld allerdings kürzer als erwartet auf die Probe.
Public Library, Bryant ParkUnsere dritte Station an diesem Tag ist die New York Public Library, der prachtvollste Tempel des Wissens, den ich je besucht habe. Bildung scheint bei den privaten Sponsoren und der Stadt New York im Jahre 1897 einen anderen Stellenwert gehabt zu haben, als bei den Architekten diverser deutscher Stadtbüchereien. Den großen Lesesaal mit seinen hohen Marmorsäulen, Holzschnitzereien, riesigen Deckengemälden und hellen Fenstern finde ich in natura noch erhabener als auf Photos. Natalie ist in der Abteilung für Psychologie nirgends zu sehen, obwohl sie heute ihren freien Tag hat.Jutze möchte einen Plattenladen besuchen und wir fahren nach SoHo
(South of Houston Street), wo wir dann leider vor verschlossenen Türen
stehen. Hardrocker schlafen montags aus. Hier trennen sich unsere Wege.
Jutze erwandert sich - soweit ich mich erinnere - die Brooklyn Bridge,
während AvE und ich uns © 2001-2006
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